Bilbao – Guggenheim-Museum
Guggenheim-Museum in Bilbao
Uns fehlte noch eine ordentliche Tapa-Orgie, die ist im Baskenland einfach ein Muss! Normalerweise ziehen wir an einem Wochenende mit den Basken in San Sebastian durch die Altstadt-Bars am Hafen und essen uns an den aufwendigen Tapas - die werden dann Pinchos genannt - satt. Doch vom Urlaub 2007 war uns Bilbao mit dem Guggenheim-Museum noch in bester Erinnerung. Warum nicht Kunst und Genuss verbinden?
Spanische Küste westlich von San Sebastian
In Erinnerung an eine vor langer Zeit gemachte Fahrt von San Sebastian nach Santiago de Compostella im äußersten Nordwesten Spaniens nahmen wir die Küstenstraße ins gut 110 Kilometer entfernte Bilbao. Ist die Straße über Zarautz, Getaria und Deba anfangs noch spannend, mit schönen Blicken über die See, geht die Fahrt später durch kleine Wälder. Wir nahmen ab Lekeitio den direkten Weg nach Bilbao zum Museum.
Guggenheim-Museum in Bilbao - entworfen von Frank Gehry
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Teilansichten des Guggenheim-Museums-Komplexes
Die Architektur des Guggenheim-Museums begeistert uns immer wieder. Vom Fluss aus scheinen die verschachtelten Titan-Rümpfe langsam ineinander zu sinken, das Auge kann sich an Formen und Licht nicht satt sehen. Auch die Kinder sind vom Entwurf des Architekten Frank Gehry immer wieder beeindruckt.
Mit Titanplatten verkleidet - Guggenheim-Museum
Als wir das mit Titanplatten verkleidete Museum zum ersten Mal sahen, waren wir skeptisch. Der Bau schien durch seine Konstruktion so dominant, dass Ausstellungsstücke wohl kaum zur Geltung kommen können. Zwar setzt sich die spektakuläre Bauweise im Innern des Museums fort, doch die Macher lassen den Kunstwerken genug Raum. Im Gegensatz zum Beispiel zum Louvre ist das Guggenheim-Museum in Bilbao nicht vollgehängt. Die Titan-Fassade des Guggenheim-Museums im Abendlicht Im Museum führten uns die ersten Schritte zu Richard Serras Eisenplastiken "The Matter of Time" - wahrhaft große und „sperrige“ Kunst. Unbedingt am Eingang die elektronischen deutschsprachigen Führer mit den gut gemachten Erklärungen ausleihen. Am besten erst zuhören und dann durch die Plastiken gehen und nichts denken - schwierig. Nach einer kleinen Stärkung im ausgezeichneten Museums-Restaurant neben dem riesigen Saal mit Serras Eisenskulpturen ließen wir uns durch die Sammlungen treiben. Obwohl fotografieren im Museum verboten ist, wird mehr oder weniger heimlich geknipst. Auf unserem Rundgang nimmt uns die „Installation for Bilbao“ von Jenny Holzer immer wieder gefangen. In einem Raum sind neun schmale über zwölf Meter hohe Säulen aufgestellt. Auf der Oberfläche der Säulen befinden sich Leuchtdioden, über die Texte von Jenny Holzer laufen. Es sind kleine reizvolle und oft widersprüchliche Sinnsprüche, so genannte „truism“, die den Betrachter irritieren: „Positives Denken macht den Unterschied“ - „Man ist unschuldig in seinen Träumen“ - „Selbstgewissheit verrät den Narren“ … Das Licht der Laufschriften wird matt vom Boden und den konkaven Wänden reflektiert. Nach einiger Zeit stoppen die Lauftexte und die Magie des Raumes bricht zusammen. Kaum starten die Lauftexte, kehrt der Zauber zurück. Ihr seht, wir mögen das Museum, und das war nur ein winziger Teil der Ausstellung. Wir hätten uns noch Stunden in dem Museum treiben lassen können, doch um 20.00 Uhr komplimentierte man uns freundlich hinaus. In Erinnerung, dass Kunst und Genuss zusammengehören, steuerten wir den Altstadtkern von Bilbao an, um uns eine Runde Pinchos - die aufwendigeren Tapas, ihr erinnert euch - zu gönnen.
Abendstimmung am Fluss - links das Museum
Altstadt von BilbaoIm Schein der alten Straßenlaternen verschwanden wir in den Gassen der Altstadt und tingelten von einer Tapa-Bar zur nächsten. Die Atmosphäre scheint uns etwas gelassener als in der Altstadt von San Sebastian. Die aufwendigen Tapas, Pinchos genannt, schmecken aber mindesten genau so gut. Einige Impressionen:
Am Eingang zur Altstadt von Bilbao
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Tapa-Bars in der Altstadt
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Links: Pinchos - Rechts: Tapa-Bar
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Links: In der Gassen der Altstadt von Bilbao - Rechts: Ría de Bilbao
Abschied und Heimfahrt
Hier gibt es frische Austern direkt vom Austernfischer am Bassin von Arcachon
Die knapp drei Wochen Urlaub neigten sich viel zu schnell ihrem Ende zu und wir drehten vom Campingplatz „Inter Plages“ nahe Saint-Jean-de-Luz Richtung Norden. Um uns stilvoll vom Atlantik und der Region zu verabschieden, steuerten wir auf der Höhe von Bordeaux das Becken von Arcachon an. Denn dort warteten erntefrisch die schmerzlich vermissten Austern.
Erntefrische Austern direkt beim Austernfischer am Bassin von Arcachon
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