2006 Sommer: Frankreich

Auvergne – Limousin – Poitiers – Bretagne – Normandie





Weiter Blick über die Auvergne

 

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Absoluter Rekord, so spät sind wir noch nie losgekommen: Punkt 15.30 Uhr starteten wir Anfang Juli von Hamburg aus Richtung Frankreich. Geplant war: Die Kinder kommen mit den Zeugnissen gegen elf Uhr aus der Schule und los geht’s. Gut, vergessen wir’s, es war eh einer der heißesten Tage, wer will da schon in der Mittagshitze auf der Autobahn braten? Und Dank unserer genialen Taktik fuhren wir gelassen allen Staus hinterher, wie immer übrigens. 

Vor Osnabrück abgeschätzt, wie weit wir kommen, in Nancy per Handy zwei Zimmer im Etap-Hotel bestellt, kurz vor Luxemburg einen schönen Waldgasthof wiederentdeckt und gegen 0:30 Uhr wurden wir nach 740 Kilometern mit einem lautstarken Hupkonzert in der lothringischen Stadt begrüßt: Die Franzosen feierten den Einzug ins Fußball-WM-Finale.


 

Auvergne





Links: Aufgestaute Dordogne - Rechts: Campingplatz "Le Moulin de Serre" nahe Singles

Nach einem Frühstück mit Baguette und Milchkaffee ging es am nächsten Morgen entspannt  weiter in die Auvergne  (Zentralfrankreich). Wir hatten seit einem Jahr keinen Urlaub und wollten erst einmal eines: unsere Ruhe. Deshalb hatten wir den Campingplatz „Moulin de Serre“ nahe Singles ausgesucht. Nach 570 Kilometern landeten wir mitten in der Wildnis auf dem wunderbar gelegenen Platz. Nichts als Wald, frisches Gras unter den Zehen, Schmetterlinge taumeln zwischen unseren Zelten, die Kinder plantschen im Schwimmbad.








Links: Immer wieder sattes Grün in der Auvergne - Rechts: Salers-Rinder


Nach drei Tagen Nichtstun streiften wir durch die Hügellandschaft. Wunderbar, wie viele  Grün-Schattierung ein Wald hervorzaubern kann. Satte Wiesen mit den typischen Salers-Rindern wechselten sich mit kleinen Gehöften ab. Die Straßen werden hier nach dem Teeren noch mit Split abgestreut. Das leise "Plopp" der Teerblasen unter den Rädern und der Duft von frischem Heu erinnerten mich an meine Jugend in Süddeutschland.





Links: Kirche in La Bourboule - Rechts: historisches Karussel

Weiter in die Berge lohnt La Bourboule einen Abstecher. Ein verschlafenes Städtchen, kleine Cafes, alte Kirchen und Spazierwege entlang der Dordogne, ein Ort, um den Tag zu verbummeln.





Gleitschirmflieger über den erloschenen Vulkanen - Blick vom Puy de Dome bei Clermont-Ferrand

 



Park "Vulkania"

Die Auvergne wird geprägt von einer alten Vulkanlandschaft, typisch sind ihre durch Erosion abgerundeten, grün bewachsenen Vulkankegel. Seit ein paar Jahren gibt es hier den Vulkanpark „Vulcania“. Dort kann man in aufwendigen 3D-Filmen, Experimenten, Vulkanlandschaften und einem Erdbebensimulator hautnah Naturgewalten  wie Vulkanausbrüche, Wirbelstürme oder Erdbeben erfahren. Einen Tag sollte man schon einplanen, toll auch für Kinder, absolut empfehlenswert.

Wer nach einem "Vulcania"-Besuch noch "Luft" hat, kann auf den nahe gelegenen Vulkan Puy de Dome[/b[/color fahren. Das ist der Hausberg von Clermont-Ferrand und er bietet einen tollen Blick über die Landschaft. Fährt man bei gutem Wetter am späten Nachmittag die mautpflichtige Straße hoch, wird man oben mit einem klasse Panorama belohnt und bei guter Thermik sind reichlich Gleitschirmflieger in der Luft. Wer Lust und Mut hat, kann dort direkt einen Tandemflug machen.





Limousin – Lac de Vassiviere


 


Links: Lac de Vassiviere - Rechts: Schloss auf der (Insel) Ile de Vassiviere
 
Nach einer Woche zog es uns weiter westlich ins Limousin: Die Wahl fiel auf den Campingplatz "La Presqu'île", der direkt am Lac de Vassiviere liegt. Wir hatten noch immer Lust auf Wälder, Wiesen und Wasser. Die Region ist ebenfalls sehr abgelegen, hier nervt kein Vergnügungspark.








Links und Rechts: Markt in Faux-la-Montagne


Im Zentrum dieser Region steht der Lac de Vassiviere. Das Wasser des Sees war im Sommer 2006 wunderbar warm, die Kinder waren kaum rauszukriegen. Wer ein Schlauchboot oder ähnliches hat, sollte es unbedingt mitnehmen. Wir sind mit unserem kleinen Gummiboot entlang des schönen Ufers  gepaddelt. Wer Lust hat, kann dort auch Kanus oder kleine Segelboote mieten, eine Segelschule gibt es auch.

Unser Sohn hat reichlich Fische aus dem Lac de Vassiviere gezogen. Wenn man eine Angel hne Rolle (dieses Kurbelding) nutzt, braucht man keinen Angelschein. Wer mit Rolle angeln will, muss sich einen Schein kaufen.

Die Region ist ländlich, mit kleinsten Straßen, die sich über grüne Hügel winden und durch alte Ortschaften zwängen. Meist kann man an der Rezeption erfahren, in welchem Dorf gerade Markt ist. Auf diesen Märkten – siehe Bilder „Markt in Faux-la-Montagne -  versorgt sich den Bevölkerung der umliegenden Ortschaften. Das Angebot ist sehr vielfältig und typischer als das in den Supermärkten. Einfach eine Karte zur Hand nehmen und die kleinsten Straßen abfahren.




Poitiers – „Futuroscope“





"Futuroscope" bei Poitiers

Es geht ganz von selbst, in der Auvergne und im Limousin erholt man sich einfach, man kann sich nicht dagegen wehren. So hatten wir nach der zweiten Woche Lust auf  Abwechselung. Das Wetter war in diesem Sommer super und so zog es uns in unsere geliebte Bretagne. Doch vom Lac de Vassiviere bis nach Sait Lunaire im Norden der Bretagne sind es 550 Kilometer und so planten wir einen Zwischenstopp in Poitiers ein. Dort wollten wir schon lange das „Futuroscope“ besuchen. Von der schauderhaft aufgemachten offiziellen Webseite sollte man sich nicht abschrecken lassen.





Alle Fotos: In der Halle der Roboter im "Futuroscope"

Das "Futuroscope" ist eine Art permanente Weltausstellung in einer Parklandschaft mit futuristischen Gebäuden. Es geht um neue Techniken, die Zukunft der Menschheit, der Tiere, der ganzen Welt – mindestens.  Die technikverliebten Franzosen setzen hier alles ein, was machbar ist. 3D-Filme im I-Max-Format. Man sitzt in einer Kugel, der Film wird selbst unter den Füßen projiziert, man kommt den Bewohnern der Meere und Lüfte ganz nah. High-Tech-Roboter schütteln den Kindern die Hand, fantastische Reisen mit Musik von Kontinent zu Kontinent. Keinesfalls verpassen sollte man die große Finalshow am späten Abend. Wir haben auf dem Campingplatz „Le Futuriste" übernachtet.



Für den Besuch des "Futuroscope" unbedingt einen ganzen Tag einplanen. Und Badesachen nicht vergessen - an einigen Stellen können die Kinder (und Erwachenen) baden oder in speziellen Springbrunnen plantschen. Sollte das Wetter unbeständig sein, Regensachen mitnehmen, das Gelände ist sehr weitläufig. Zu den Kosten - festhalten: Eine vierköpfige Familie zahlt etwa 100 Euro. Das ist viel Geld. Wir waren nach dem Besuch aber Meinung, dass es sich lohnt. Danach aber unbedingt einen Tag zur Entspannung einlegen - die vielfältigen Eindrücke machen einen platt.






Bretagne – Saint-Lunaire, Dinard und Dinan

 

Küste bei Saint-Briac

Endlich die Bretagne, tosender Atlantik, zerklüftete Küsten, leckere Austern, trutzige Städtchen. Wir haben trotz Hochsaison einen netten Platz in Saint Lunaire bekommen. „Camping Longchamp“. In fünf Minuten ist man zu Fuß am Strand. Saint-Lunaire ist ein kleines Städchen. Von hier aus erreicht man leicht die sehenswerten Küstenstädte Dinard  oder Saint-Malo - . Das Cap Frehel und das Fort la Latte sind weiter westlich auch gut zu erreichen. 






Smaragdküste, westlich von Dinard

Entlang der Smaragdküste (Côte d'Émeraude) windet sich die Küstenstraße über die Klippen und bietet wunderschöne Ausblicke.



Eine Fahrt entlang des Flusses Rance bis zu der mittelalterlichen Stadt. Dinan lohnt unbedingt. Die Stadt liegt von mächtigen Stadmauern umgeben auf einem Hügel über der Rance und hat einen sehr gut erhaltenen historischen Stadkern.




Links: Blick von der Altstadt von Dinan auf die Rance - Mitte & Rechts: Altstadt von Dinan





Links und Rechts: Mittelalter-Fest an den Stadtmauern von Dinan

 
Wir hatten in den Prospekten an der Rezeption des Campingplatzes entdeckt, dass in Dinan ein Mittelalterfest gefeiert wird.
Die Kinder waren begeistert und die alte Stadt gab die perfekte Kulisse dafür ab. 





Normandie – Rückweg





Blick auf die Küste bei Le Petit Dalles (Normandie)

Die Küste der Normandie hatten wir auf dem Rückweg bislang immer links liegen gelassen. Dieses Mal planten wir zwei Reisetage entlang der Kalksteinküste ein und wurden nicht enttäuscht. Wir leisteten uns eine Übernachtung in einem zauberhaften Landhotel "Ferme de la Chapelle".







Alle Fotos: Innenstadt von Etretat an der Küste der Normandie









Die Badeorte aus der Jahrhundertwende haben einen unaufgeregten Charme. Alte Fachwerkhäuser in verwinkelten Gassen, lauschige Cafes, feine Restaurants. Fast alle Straßen führen zur Uferpromenade mit den typischen blau-weißen Badehäuschen am Kieselstrand. Das alles umsäumt von steil aufragenden Kalkfelsen.


Die kleinen Straßen dicht an der Küste der Normandie bieten die besten Aussichten. Immer wieder öffnet sich der Blick aus den engen Tälern auf den Atlantik.

Nach drei Wochen galt es wehmütig Abschied nehmen. Wir kommen wieder ....

 

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